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Schreiben am Neuen Roman: MEINE ORTE...(2)

Veröffentlicht am 08.01.2018

"Emmas Kiosk", Köln-Marienburg"Emmas Kiosk", Köln-MarienburgIn der besten Gegend von Köln-Zollstock liegt das luxuriöse Wohneigentum von Johannes Eisentraut, einem Immobilienmakler mit Büros in Köln und auf Teneriffa...“ -

So hatte ich in einem Eintrag vom Mai letzten Jahres berichtet. So weit, so gut. Das würde natürlich gut passen.

Aber nicht gut genug.

Die perfekte Heimat für Eisentraut, diese schillernde Persönlichkeit, ist natürlich… Köln-Marienburg. Nachdem sich diese Idee in mir festgesetzt hatte, bin ich los, begleitet von meiner Frau, und habe diesen Stadtteil, den ich vorher nicht wirklich kannte, einmal einer Besichtigung „mit literarischen Augen“ unterzogen.

Fazit:

Wenn ich Johannes Eisentraut wäre, käme im Raum Köln definitiv nichts Anderes für mich in Frage. Eine eindeutige Antwort.

Nun denn, dann sollte es so sein.

In Marienburg waren wir von den Straßen, die sich um die Lindenallee, Parkstraße (wer denkt da nicht an MONOPOLY?) und Unter den Ulmen gruppierten, mächtig beeindruckt: Hohe Hecken, große Zäune, breit gepflasterte Einfahrten, Säulenportale – und alles gut bewacht von zahllosen Videokameras.

Mit unseren Handys dort fotografierend kamen wir uns vor wie Ganoven, die gerade dabei waren, gute Gelegenheiten auszubaldowern und wir zogen automatisch die Köpfe ein, wenn uns einer der Anwohner bemerkte.

Besonders cool fanden wir aber das „Büdchen“ im Zentrum des Nobel-Stadtteils, das aber gar nicht nobel wirkt – dafür originell und sehr liebenswert. Es nennt sich „Emmas Kiosk“ und findet sich mit diesem Namen auch bei GOOGLE MAPS.

Wir hatten es ziemlich zu Anfang gefunden und beschlossen, dort einen Cappuccino zu uns zu nehmen, quasi als atmosphärischen Einstieg in unsere Reise zu diesem neuen Schauplatz desRomans. Die Bedienung durch die sehr freundliche, jüngere Frau inspirierte mich dann dazu, auch dieses Büdchen in die Story einzubauen:

 

Here we go!

(1)

Yvonne bemerkte, wie sie von der Bonner Straße in die Leyboldstraße einbogen. Sanft bremste der Audi vor einer stark geschminkten älteren Dame, die hoch aufgereckt wie eine Königin zusammen mit ihrem Rhodesian Ridgeback mit kleinen trippelnden Schritten die Straße überquerte. Die Menschen hier in Marienburg sind schon anders als in Mülheim, dachte Yvonne. Das Mädchen streckte sich in seinem Sitz, sah rechts die kantige Kirche St. Maria Königin, links die großen Villen - gleich würden sie da sein.

Johannes Eisentraut bremste seinen Wagen an dem auffälligen roten Haus ab und betätigte die Fernbedienung. Langsam schob sich das das große Eisentor auf und die Limousine glitt in die Garageneinfahrt. Wieder fiel Yvonnes Blick auf die auffällig angebrachten Videokameras, die an allen Ecken des Grundstückes den Garten und die Einfahrt mit ihren blechernen Augen anglotzen. (…)

(2)

„Ist aber auch en Driss Wetter!“

Die kleine Frau mit den lustigen Augen und dem wippenden Pferdeschwanz deutete mit dem Kopf nach draußen, wo laut klatschend der Regen auf dem Asphalt vor Emmas Kiosk landete. Sie stellte die Tasse mit heißem Kakao auf den kleinen Tisch vor Yvonne. „Komm, Mädchen, ich geb‘ dir erst mal was zum Kopf abtrocknen.“ Sie kam mit einem sauberen Handtuch zurück. Yvonne tupfte sich das Gesicht ab.

Sonst alles klar bei dir?“ Die Frau sah das Mädchen prüfend an.

Danke, ich komme schon zurecht.“ Yvonne rang sich ein Lächeln ab und legte die Hände um den heißen Becher. Das tat gut, nach dem Stress vorhin mit ihrem Vater und ihrem Lauf durch diesen heftigen Wolkenbruch. Um dann zu sehen, wie ihr der Bus vor der Nase weggefahren war...

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