Reise nach Kuba im Mai 2018
Viñales, Teil 1
Landstraße nach Vinales - im Hintergrund einer der "Mogotes" genannten, typischen Hügel dieses Tales
Um 13:00 Uhr geht es dann mit dem Taxi, einem klapprigen roten 1952er Ford mit umgebauten Dieselmotor zur Bus-Station von Vialul, dem staatlichen Busunternehmen für Touristenbusse. Die Station liegt eine gute halbe Stunde außerhalb des Zentrums, und wieder werden wir in einem Intensivkurs mit den Kabanischen Verkehrsregeln vertraut gemacht.
Im kleinen, einfachen Café der Station gibt es ein einfaches Menü, Schweinefleisch mit Reis und Bohnen, das gönnen wir uns, dann sitzen wir gestärkt im recht modernen Reisebus chinesischer Bauart – etwa vier Stunden Fahrt nach Viñales liegen nun vor uns.
Dann macht der Busfahrer Musik an, und zu Gitarren und Percussionsinstrumenten hören wir Revolutionslieder, leidenschaftlich vorgetragen. Danach traditionelle Kunanische Songs, irgendetwas zwischen Samba und Oper.
Die Autobahn: direkt neben der teilweise schlechten, zweispurigen Fahrbahn weiden Kühe, einmal muss sich vor unserem Bus ein unvorsichtiges Huhn gackernd in Sicherheit bringen. (…)
Nach dem Aussteigen und Ausladen entschließen wir uns, für die kurze Fahrt zu unserer Casa die Dienste eines der vielen Taxifahrer in Anspruch zu nehmen. Dieser entpuppt sich aber als Schlitzohr, da er einen beträchtlich Umweg fährt, vielleicht, damit sich die Fahrt richtig lohnt.
Die Casa Marisol ist von außen wie auch innen ein “Traum in Pink”. Marisol, eine vielleicht knapp 40-jährige, mollige Kubanerin mit strahlendem Lächeln, führt diese kleine Pension mit dem einen Zimmer seit 5 Jahren und lebt hier zusammen mit ihrer erwachsenen Tochter Roxanne.
Marisol begrüßt uns in notdürftigem, aber alles Wichtige beinhaltendem Englisch mit einem frisch gepressten Fruchtsaft, dann erledigen wir die notwendigen Formalitäten.
Kurze Zeit später, nachdem wir unser kleines Zimmer bezogen haben, stellt uns unsere Wirtin Marilyn vor, ihre Nachbarin, die als professionller Guide arbeitet und uns unaufgefordert Vorschläge anbietet, wie wir unsere Tage hier mit ihrer Hilfe verbringen können. Das haben wir uns eigentlich nicht so vorgestellt, aber eins der Angebote klingt doch sehr interessant: eine geführte Wanderung auf einen kleinen Berg im Valle de Viñales, die am frühen Morgen beginnen soll. Diese Begegnung ist ein Glücksgriff, denn die Wanderung zu dritt wird eins der absoluten Highlights unserer Reise sein.
Marisol meint, sie könne auch abends für uns kochen, heute aber nicht, dafür würde sie uns aber ein gutes Restaurant empfehlen und uns auch, wenn wir wollten, einen Tisch dort reservieren.
Das Restaurant, zu dem sie uns am Abend sogar in zehnminütigem Fußmarsch hinbringt, liegt in d er Tat etwas versteckt, bietet aber von unserem Tisch aus eine atemberaubende Aussicht auf das Viñales-Tal mit seinen umgebenden Bergen, hinter denen auch noch gerade die Sonne untergeht.
Wow!
Dass das Essen dann zwar reichlich ist (scharfe Gemüsesuppe, weißer, gelber und brauner Reis, kleine braune Bohnen, Tomaten-/Kohlraspel-Salat, Obstteller mit Annanas, Bananen, Papayas, gegrilltes Huhn) aber geschmacklich eher bescheiden schmeckt, ist bei der gebotenen, sehr aufmerksamen Bedienung und dem Ausblick eher zweitrangig an diesem Abend.
kleine Farm im Vinales-Tal, rechts einer der "Mogotes"
PARQUE VINALES mit der Büste des kubanischen Nationalhelden José Martí - Dichter, Poet & Kämpfer gegen die Kolonialmacht Spanien
typische Seitenstraße in Vinales
Vinales-Tal: Schwätzchen mit Ochsengespann
Mirtwohnungen in Vinales
Spielzeug für KInder gibt es hier nicht zu kaufen - Improvisation wird ganz groß geschrieben